Während des Vietnamkrieges (oder des „amerikanischen Krieges“ wie er in Vietnam genannt wird) haben die Vietcong ein riesiges Netzwerk an Tunneln (die Cu Chi Tunnel) vor Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden des Landes gebaut (bzw. erweitert da die ersten Tunnel schon in den 40er Jahren beim Wiederstand gegen die Franzosen gebaut wurden) um Wiederstand gegen die Amerikanischen und südvietnamesischen Kämpfer zu leisten.
Die Tunnelsysteme sind alles andere als einfache Erdlöcher- mehrstöckig, mit Lazaretten, Fallen, Vorratskammern und Aufenthaltsräumen machten die Cu Chi Tunnel zu einer regelrechten Wohn- und Verteidigungsanlage für die Vietcong durch die sie auch die Soldaten an der Front belieferten. Zusätzlich waren die Cu Chi Tunnel mit raffinierten System ausgestattet um z.B Giftgaseinleitungen der Angreifer aus zuleiten und eine ausreichende Belüftung für die dreistöckigen Bauten zu gewährleisten.
Heute sind die Cu Chi Tunnel eine große touristische Attraktion in der Nähe von Ho Chi Minh Stadt. Auch wenn das ganze Areal überschwemmt wird mit Tagestouristen kann man hier in einem halben Tag sich mit einem zentralen Bestandteil der vietnamesischen Geschichte auseinander setzten, „Geschichtsstunde“ und Propagandafilmchen inklusive! Zusätzlich gibt es noch die geschmacklose Möglichkeit selber mit den Waffen des Vietnam-Krieges zu schiessen- für umgerechnet 1 USD pro Patrone kann man auf dem ehemaligen Schauplatzes trauriger Geschichte mit AK-47 und M16 auf einen Erdwall ballern.
Wer das Areal besucht kann auch in einem kleinen Teil eines Tunnels der für Touristen „verbreitert“ wurde durchkriechen. Spätestens dann kann man sich vielleicht ein Bild davon machen wie hart das Leben unter der Erde gewesen sein muss- drückende Hitze, tropisches Ungeziefer, Dreck, Enge und das mitten im Kriegsgeschehen. Der komplette Rest der fast 200000 Meter Tunnel sind heute verschüttet, und trotz der Jahrmarktstimmung und recht vielen Touristen sind die Cu Chi Tunnel ein interessanter Halbtagesausflug. Bei Buchung fragen welche „Ziele“ sonst noch angefahren werden, sehr beliebt sind nervige Shopping-Stops in Künstlerwerkstätten oder Restaurantbesuche an die man sich nicht unbedingt gerne zurück erinnert.